Alexandra Polina
Die 1984 in Taschkent geborene Alexandra Polina immigrierte 2005 mit ihrer Familie nach Deutschland. Vor der Auswanderung studierte sie Journalismus an der Universität von Taschkent. In Deutschland absolvierte sie zuerst das Bachelor- und anschließend das Masterstudium in Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld. Zurzeit lebt und arbeitet sie in Hamburg. Korrespondierend zu ihrer eigenen Biographie, die von gesellschaftlichen und persönlichen Umbrüchen gekennzeichnet ist, setzt sich Alexandra Polina in einer Mischung aus dokumentarischen Inhalten und inszenierter Bildsprache mit den Themen Identität und Zugehörigkeit auseinander. Alexandra Polina ist die Gewinnerin des Grand Prix beim Foto-Festival in Lodz, die Preisträgerin des Wettbewerbs »gute aussichten«, sowie die Finalistin des »PHmuseum
Women Photographers Grant«, des Merck-Preises und des »Organ Vida» Festivals. Ihre Arbeiten wurden sowohl in Paris, Zagreb, Luxembourg und London, als auch in namhaften deutschen Institutionen wie den »Deichtorhallen Hamburg«, dem »Dortmunder U«, im »Marta Herford« und im »NRW Forum« in Düsseldorf ausgestellt.
When I was visiting Hamburg for the first time, my friends took me out to Steindamm. The street overwhelmed, irritated and inspired me. Everything exists side by side: oriental restaurants, illegal prostitution, diamond sales, mosques, sex shops, a methadone clinic and various shops with products from all over the world. I heard more languages at the same time than anywhere else in Hamburg. Almost every European city has this kind of
street. Three years ago I moved into the house in the middle of Steindamm. Since then, I have been observing life on the street — not only as a private person, but also as a photographer. My main focus lies on the street's local communities and their uniquely personal styles. The clear visual language of the series is providing a stage for everything that goes unnoticed in chaotic everyday life. I’m closely examining my marginalized neighborhood, capturing the stories of the street through details while celebrating the individual aesthetic choices.
Growing up as a minority in a central asian multi-ethnic city, I'm driven to loud, bright colors and rich textures. I like to break with the classical idea of aesthetic categories and highlight the mixture of everything that‘s not fitting in western society's beauty standards.
Zu meinem Projekt Steindamm-Atlas kam ich, als Freunde mich bei meinem ersten Besuch am Hamburger Steindamm zum Essen mitnahmen. Die Gegend hat mich überfordert, irritiert und begeistert. Alles existierte hier nebeneinander: orientalische Restaurants, illegale Prostitution, Studenten-WGs, Diamantenverkauf, Moscheen,
Sexshops, Methadon-Klinik und Geschäfte mit Produkten aus aller Welt. Ich hörte gleichzeitig so viele Sprachen wie nirgendwo sonst in Hamburg. Vor drei Jahren bin ich in das Haus des Hansa-Theaters gezogen und beobachte seitdem täglich das Leben vor meiner Tür. Nicht nur als Privatperson, sondern auch als Fotografin. Die klare Bildsprache der Serie soll dem Überfordernden entgegenwirken und all dem eine Bühne geben, was im chaotischen Alltag untergeht. Mit fokussiertem Blick erkunde ich meine marginalisierte Nachbarschaft und halte die Ausschnitte des Geschehens fest, die die Geschichten der Straße erzählen. In meinem Projekt zelebriere ich die individuellen
ästhetischen Entscheidungen und lege das Hauptaugenmerk auf die lokalen Communities und ihre einzigartigen persönlichen Stile.
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